Idee

In der zweiten Stufe des Jurierungsprozesses für Projekte, die im Rahmen einer „Kulturolympiade“ gefördert werden, gab es einen sogenannten „Elevator-Pitch“. Jedes Projekt hatte genau 90 Sekunden Zeit, sich vorzustellen.

Der folgende Text, der die Grundidee erläutert, dauert ca. 96 Sekunden:

Es gab eine Zeit, da war es eine Errungenschaft, dass „DIE“ auch ihre Spiele bekommen. Die Behinderten. Para-, Special-, und Deaf-Lympics sind für mich ein Ausdruck dieser Zeit. Jetzt sind wir einen Schritt weiter, es ist eine neue Zeit, es heisst Inklusion und die UN hat eine Behindertenrechtskonvention erlassen. Menschen mit Behinderungen haben Rechte.

Im Schulbereich führt das zu einer weitgehenden Auflösung von Sonderschulen. Im Sport aus meiner Sicht zu einer großen Olympiade. Das Bild, das sich dadurch ergibt ist eines der Vielfalt. Dort hat die leistungsorientierte, beinamputierte Schwimmerin genauso ihren Platz, wie Olympioniken, für die „dabei sein ist alles“ nicht nur ein Spruch ist. Trotzdem: Jede und Jeder muss sich in seiner Wettkampf-Klasse qualifizieren. Alle Wettbewerbe sollen nur jetzt im Rahmen einer Olympiade stattfinden. Wie zum Beispiel bei den Ruderern das Gewicht vorgibt, wer gegeneinander antritt, ist die Art der Beeinträchtigung weiterhin Indiz für die Zuordnung zu den Wettkampfklassen.

Damit das denkbar wird installiere ich das Büro für die Durchsetzung inklusiver Olympischer Spiele. Ich werde das Anliegen ernst nehmen und dokumentieren, worauf ich bei dem Versuch seiner Durchsetzung stoße. Es geht nicht um Satire. Ich schreibe einen Blog, der nachvollziehen lässt, was ich erlebe. Zentrale Kernaussagen und Erkenntnisse werden auf Postkarten umgesetzt, die in der Stadt verteilt werden.

Etwas vielleicht für viele von Ihnen Undenkbares oder Unumsetzbares anzugehen – das ist die Kraft der Kunst.